Kein Tempo 30 auf Hauptstraßen
Am Montag, den 17. Juli hat der Ingelheimer Stadtrat mit Mehrheit Tempo 30 auf der Mainzer Straße in Heidesheim und auf der Binger Straße in Ingelheim-West beschlossen.
Wir hatten bereits im März davor gewarnt. Die Politik gegen Autofahrer wird in Ingelheim fortgesetzt.
Dass manche Anwohner einer Straße am liebsten gar keinen Verkehr vor dem Haus wollen, ist nachvollziehbar. Die Entscheidungen der Kommunalpolitik dürfen jedoch nicht nur die Bedürfnisse der unmittelbaren Anwohner einer Straße - hier von Durchgangsstraßen - berücksichtigen, sondern auch von Pendlern, Einkäufern, Lieferanten und Besuchern.
Die Binger Straße ist einer der breitesten Straßen in ganz Ingelheim und eine Hauptzufahrt zu Boehringer und der Stadtmitte aus Richtung Westen. Gerade hier sollte der Verkehr zügig fließen, um Lärm, Abgase und Feinstaub zu vermeiden.
Was die Mainzer Straße in Heidesheim angeht, wird seit vielen Jahren auf der einen Seite die mangelnde Nutzung der Angebote in der Ortsmitte beklagt und auf der anderen Seite alles getan, um Autofahrern - und die machen fast 75% der Personenkilometer aus - die Fahrt in die Ortsmitte so unangenehm wie möglich zu machen durch verkehrsbehindernde Maßnahmen wie Aufbauten auf der Fahrbahn und versetztem Parken. Das dauernde Anfahren und Bremsen (Stop and Go) ist maßgeblich für Lärm, Feinstaub und Abgase verantwortlich. Mit einer Verbesserung des Verkehrsflusses könnte man im 3. Gang geräusch- und abgasarm rollen. Bei Tempo 30 muss man im lauten 2. Gang fahren. Da Hindernisse nicht mehr zügig umfahren werden können, weil hinter jedem Auto eine Radarfalle lauern könnte, die einen dann mit 38 km/h erwischt, wird es zu mehr Stockungen und unschönen Situationen kommen.
Tempo 30 verlängert die Fahrzeiten für Pendler, Busse und Lieferverkehr und kostet damit Geld und Lebenszeit. Die Autofahrer in Ingelheim können sich darauf verlassen, dass die FDP ihre Interessen vertritt.